Samstag, 10. Juli 2010

Music-Review | How to Destroy Angels

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Trent Reznor, ein Mann, nein nennen wir ihn lieber diese unheimliche, aber geniale Maschine hinter der vielseits bekannten Band "Nine Inch Nails" läd unsere nur allzumenschlichen Lauschmuscheln endlich wieder zu einer klangvollen Demontage ein.

"How to Destroy Angels" ist vergleichsweise zu seinen früheren Werken vordergründig etwas weicher, die gesamte Kraft und Wirkung dieses neuen Sounds ist allerdings wieder sehr nachhaltig geblieben. Synthetische Chöre, kastrierte Bässe und diese zarte Priese weiblicher "Zugluft" wirken sehr stimmungsvoll miteinander, keinesfalls gegeneinander. Auch optisch bekommt der erstklassig-düstere "Alternativ-RocksoundBlaster" mit seiner Frau Mariqueen Maandig einen großen positiven Schub, vorallem wenn man sich dem gar köstlichen-finsteren Musikvideo "The Space Inbetween" öffnet. Aber gerade ihre zarte und passenderweise "engelsgleiche" Stimme, die Reznor mit all seinen musikalischen Mitteln (dem unvergleichbaren Taktwerk von skurrilen Tönen aus fast schon Spieleklassikern bis vielleicht "Depeche Mode" entnimmt) zu bändigen und zerschnippeln versucht, klingt unerschüttert durch das zeitweise Gewitter aus verschiedenen Klangdimensionen. Für mich sind "A Drowning", "Parasite" und "The Space Inbetween" jedenfalls schon kleine Meisterwerke.

So eröffnet "How to Destroy Angels" einen vorerst zahmen, musikalischen Kampf zwischen Reznor/Ross (die schon zusammen in "Nine Inch Nails" an ihrer bekannten, hasserfüllten "Maschinerie" gearbeitet haben) gegen den zerbrechlichen Engel - seiner Frau Maandig. Ein eleganter Angriff auf geniesserische Lauscher, der sich bei fast jedem der 6 Titel steigert. Besser gesagt ist wohl "akustisch aufüllt" und im gleichenbleibendem Tempo ein gänsehaut-reifes Finale bietet. Also nach dem erstem Hören und nun endgültigem Hinhören bin ich mir sicher das auch dieses akkustisches, weibliches "Implantat" Reznor's neuer Band sehr geholfen hat auf eine relativ neuen Schiene zu kommen. Gerade wenn auf diesen Gleisen sein persönlicher Engel steht, den er mit seiner unstoppbaren Klanglokomotive unbedingt zerstören möchte. Hört selbst rein, und lauschet dem Engelchen, während der alte Reznor etwas entgleist - auf eine sehr positive Weise.

How to Destroy Angels - Webpage

by Hazard

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